Es war klar, dass unser zweiter Song uns mehr fordern sollte. Die Wahl war auf „Mensch“ von Herbert Grönemeyer gefallen. Die Melodie – von ihm manchmal fast mehr gebellt als gesungen – erschien uns bestes Potential zu haben, in einer Coverversion zu neuem Leben erweckt zu werden. Der Text sagte uns beiden zu, erzählt er doch von Zuversicht und Hoffnung, trotz Verlust und Schmerz. Eine Gefühlswelt, die uns beiden als gelegentlichen Melancholikern nicht fremd ist.
Das Grundgerüst stand relativ schnell und wir konnten die Gesangsaufnahmen machen. Wir waren glücklich darüber, wie eine ruhige und schon fast verträumte Version des Songs Gestalt annahm.
Aber die Herausforderungen kamen noch. Bei der Arbeit am Arrangement erwies sich unser „mensch“ als spröde und störrisch. Versuche die wieder verworfen wurden, Instrumentalteile, die nicht so klangen wie sie sollten. Und als wenn das Schicksal uns eine ungewollte Inspiration geben wollte, starb Jürgens Vater. Seine Trauer, so glauben wir, kann man im Sound der Gitarren hören.
Dadurch, dass wir das Stück in einem anderen Tempo spielen, wurde es auf einmal viel zu lang. Die radikale Entscheidung, große Teile herauszuschneiden musste getroffen werden. So entstand die aktuelle Version als Radio-Version. Vielleicht werden wir irgendwann noch eine Long-Version veröffentlichen.
Für den Release bei YouTube wollten wir dieses Mal auch ein Video produzieren. Die wunderbaren frei lizensierten Fotos bei unsplash.com waren absolut inspirierend. Gesichter von Menschen voller Leben und Gefühl passten perfekt zu dem, was wir mit dem Song ausdrücken möchten.
Und so sind wir jetzt nachdem wir so lange daran gearbeitet haben, glücklich und stolz auf unseren „mensch“.